Was ein Team Coach (für mich) ist – und was nicht
- Solveig Steinmeier
- 4. Juni
- 2 Min. Lesezeit
Ein persönlicher Einblick aus dem SAFe-Kontext – mit einem Blick in die Zukunft
In meiner Arbeit als Team Coach im SAFe-Umfeld begleite ich agile Teams durch Phasen der Orientierung, der Spannung, der Entwicklung – und immer wieder auch durch echte Transformation.
Dabei geht es nicht nur um Prozesse, sondern vor allem um Menschen. Um Zusammenarbeit, Verantwortung, Kommunikation, Klarheit und gemeinsames Lernen.
Und trotzdem höre ich manchmal Sätze wie:
„Du bist wie die gute Seele des Teams“
„Mutti macht das schon“
„Du kümmerst dich ja sowieso um alles“
Diese Aussagen sind oft liebevoll gemeint.
Und doch zeigen sie, wie leicht meine Rolle mit etwas verwechselt wird, das sie nicht ist.
Was ich als Team Coach tue – und warum
Hinschauen
Ich sehe, was sichtbar ist – und was nicht. Ich nehme Spannungen wahr, bevor sie laut werden. Ich stelle Fragen, wo andere weiterlaufen.
Klären & Fokussieren
Ich helfe dem Team, sich auszurichten: auf seine Ziele, auf Rollenverständnis, auf das, was wirklich wichtig ist. Ich bringe Struktur, Priorität und Rhythmus ins gemeinsame Arbeiten.
Den Raum halten
Ich schaffe Räume, in denen Entwicklung möglich wird. In denen reflektiert, gelernt, neu entschieden werden kann. Ich halte aus – und halte zusammen.
Stärken, nicht abnehmen
Ich begleite Teammitglieder dabei, Verantwortung zu übernehmen. Nicht weil sie müssen, sondern weil sie es können. Weil darin Wirksamkeit steckt – für jeden Einzelnen und das Team als Ganzes.
Agiles Handwerk beherrschen
Ich arbeite auf Basis fundierter Methoden: SAFe, Scrum, systemische Prinzipien, integrale Perspektiven. Ich mache nicht einfach „Events schöner“ – ich gestalte Entwicklungsräume mit Absicht.
Was ich nicht bin
Ich bin keine Mama. Kein Feelgood-Manager. Keine Schatten-PO.
Ich bin nicht dafür da, Admin-Aufgaben zu übernehmen oder unangenehme Gespräche zu vermeiden.
Ich bin da, um Entwicklung möglich zu machen.
Und manchmal wünsche ich mir…
… dass noch mehr Menschen verstehen, wie kraftvoll diese Rolle ist.
Wie tief, wirksam und systemverändernd Team Coaching sein kann – wenn es nicht auf Nettigkeit reduziert wird, sondern als das erkannt wird, was es ist:
ein strategischer Hebel für echte Zusammenarbeit.
Vielleicht braucht es dafür mehr als nur Aufklärung.
Vielleicht braucht es Ausbildung, Resonanzräume, Co-Reflexion – eine neue Art des Lernens.
Gemeinsam mit Jana Fiaccola bin ich gerade dabei, genau so eine Team Coach Ausbildung zu konzipieren.
Ein Programm, das Herz, Handwerk und Haltung verbindet – und Menschen stärkt, die in Teams wirklich etwas bewegen wollen.
Noch ist alles im Entstehen – aber der Kern ist klar:
Es geht um echte Wirksamkeit in komplexen Systemen. Und um Team Coaches, die das tragen können.
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